Effektiv sparen in Zeiten von Nullzinspolitik und Inflation

eingestellt von Julia Gottfried am 21. Dezember 2021 um 11:07 Uhr | Kategorie: Finanzen & Service

Wie kann ich heute noch sparen? Diese Frage stellen sich vermutlich viele Menschen, vor allem in Anbetracht der derzeit hohen Inflation und der immer noch andauernden Nullzinsphase. Die gute Nachricht ist, dass es auch jetzt einige Möglichkeiten gibt, sinnvoll und zu den eigenen Zielen und Wünschen passend Kapital aufzubauen.

Bevor Sie konkrete Sparmaßnahmen ins Auge fassen, sollten Sie sich Ihrer Ziele bewusst werden. So ist es empfehlenswert, sich zunächst Gedanken darüber zu machen, was Ihnen wichtig ist. Welche Ziele sollten in der Zukunft erfüllt sein? Vereinfacht geht es hier um die Frage:

1. WOFÜR möchten Sie sparen? Ziele setzen

  1. Notgroschen
    Die Herdplatte tut nicht mehr so, wie sie soll? Das Auto muss in die Werkstatt? Unverhofft kommt oft! Daher bildet ein Notgroschen oder Notfallliquidität, wie wir das nennen, das unverzichtbare Fundament des Sparens. Idealerweise umfasst so ein Notgroschen die Summe, die Sie brauchen würden, um drei Monate ohne Einkommen gut zu überbrücken.
  2. Konkrete Sparziele
    Worauf sparen Sie ganz konkret: den Urlaub, ein Klavier, die teure It-Bag oder eine Immobilie? Hier macht es Sinn, einen eigenen Topf anzulegen, der nicht mit dem Notgroschen zusammenfällt.
  3. Langfristige Vorsorge
    Hier geht es darum, ein sicheres Auskommen im Alter oder Krankheitsfall zu haben, mit einem großen Schwerpunkt auf dem Aspekt „Sicherheit“.
  4. Langfristige Vermögensbildung.
    Die anhaltende Großwetterlage, bestehend aus steigenden Inflationsraten und der Nullzinspolitik der EZB sorgt dafür, dass bestehende Sparguthaben an Wert verlieren, wenn Sie nicht aktiv dafür sorgen, Renditen zu erzielen.

 

Im ersten Schritt ist es diese Aufteilung, die gewährleistet, dass Sie für verschiedene Lebenssituationen und -phasen gewappnet sind. In einem zweiten Schritt geht es darum, die Strategie festzulegen. Das betrifft einerseits die Frage, wie eine Budget für die verschiedenen Ziele aussehen sollte. Aber es betrifft auch Sie ganz persönlich mit Ihren individuellen Bedürfnissen: haben Sie eher ein Bedürfnis nach Sicherheit oder sind Sie ein risikofreudiger Mensch? Hier steht vereinfacht folgende Frage im Zentrum:

2. WIE möchten Sie sparen? Die Strategie festlegen

Unter all den Produkten, mithilfe derer Sie sparen können, bestehen große Unterschiede. Sie unterscheiden sich nach:

  1. Flexibilität
    Wie verfügbar soll Ihr Kapital sein? Ist es Ihnen wichtig, jeder Zeit über das Kapital verfügen zu können? Ein Notgroschen beispielsweise sollte schnell verfügbar sein.
  2. Anlage- oder Spardauer
    Eng verbunden mit der Flexibilität ist die Anlagedauer. Haben Sie die Geduld, ein Produkt über viele Jahre zu besparen, ohne das Kapital in der Zwischenzeit anzutasten? Im Fall einer Altersvorsorge können die meisten diese Frage bejahen. Aber auch hier gibt es flexible Anlagemöglichkeiten, die langfristige Vermögensanlage mit flexiblen Zugriffsmöglichkeiten verbinden.
  3. Rentabilität
    Wie wichtig ist Rendite für Sie bzw. für Ihr jeweiliges Sparziel? Wie wichtig wären Ihnen Zinsen und Erträge auf Ihr gespartes Kapital?
  4. Risikobereitschaft
    Möchten Sie vom Markt profitieren und die Chance nutzen, höhere Renditen zu erzielen? Hier stehen dem Risiko von eventuellen (meist kurzfristigen) Wertverlusten und Ausfällen sehr attraktive Renditechancen entgegen. Generell gilt die Gleichung: je höher das Risiko, desto höher mögliche Erträge.

Ganz allgemein kann man feststellen, dass das Geheimnis effektiven Sparens die richtige Balance in Ihrem Portfolio ist.

 

3. WAS möchte ich besparen? Produkte auswählen

Für die oben genannten Ziele und Voraussetzungen existiert eine breite Palette verschiedener Produkte und Sparmöglichkeiten. Eine kleine Auswahl:

  1. Tagesgeldkonto
    Ein Tagesgeldkonto bzw. Geldmarktkonto bietet den Vorteil, Sparguthaben abseits des täglichen Zahlungsverkehrs auf dem Girokonto zu „parken“. Die ideale Variante für Notfallliquidität: hier ist Kapital schnell verfügbar und doch vor dem Zugriff der täglichen Transaktionen geschützt.
  2. Versicherungen
    Wie der Name schon sagt: hier steht zunächst einmal die Absicherung im Vordergrund, die durch vertraglich festgelegte Zahlungen garantiert ist. Je nach Rahmenbedingungen können bei bspw. Rentenversicherungen auch staatliche Zuschüsse wie Grund- oder Kinderzulagen mit im Spiel sein, die Versicherungen noch lohnenswerter machen können.
  3. Fondsgebundene Versicherungen / Fondspolicen
    Fondspolicen verbinden Lebens- oder Rentenversicherungen mit Fondspolicen. Hier sind Auszahlungen an die Renditen der jeweiligen Fonds, in die die Police investiert, gekoppelt. Vor allem bei langen Laufzeiten können Fondspolicen, die keine Mindestauszahlungen garantieren, relevante Vorteile bergen.
  4. Fonds und ETFs
    Aktiv (Investmentfonds) und passiv (Exchange Trade Funds, sog. ETFs) gemanagte Fonds sind zu einem beliebten Mittel der Geldanlage avanciert. Der Vorteil: die Fonds bündeln zum einen eine Vielzahl an Unternehmenswerten und verringern so durch Streuung das Risiko von Einzelverlusten. Zweitens erfordern sie von Laien keine eigene Auswahl der Einzelaktien. Bei klassischen Investmentfonds kümmern sich qualifizierte Fondsmanagerinnen und -manager um die optimale Zusammensetzung des Fonds. Bei ETFs ist der Wert automatisch an einen festgelegten Vergleichsindex gekoppelt, den der Fonds abbildet. Je länger die Laufzeit, sprich: je länger man einen solchen Fonds bespart, desto höhere Renditen sind zu erwarten. Das liegt an den erfahrungsgemäß über lange Frist steigenden Kursen. Dennoch ist natürlich auch hier mit einem höheren Risiko zu rechnen, als beispielsweise einer Versicherung oder einem Tagesgeldkonto.
  5. Aktien, Anleihen und andere Geldmarktprodukte
    Mit Aktien und anderen Geldmarktprodukten selbst aktiv zu handeln und ein individuelles Portfolio alleine zu managen, kann sehr gute Renditechancen versprechen, erfordert allerdings auch ein hohes Maß an eigener Expertise und Beschäftigung mit der Thematik. Diese Option der Vermögensbildung ist daher nur jenen zu empfehlen, die die Zeit, das Wissen und die Bereitschaft bzw. die finanzielle Stabilität, ein solches Risiko zu tragen, dafür mitbringen.

 

Jetzt lautet die Frage: welche dieser Produkte erfüllen Ihre Ziele am passendsten? Hier kommt Ihre Kundenberaterin bzw. Ihr Kundenberater ins Spiel. Gemeinsam werden Sie eine individuelle Strategie entwickeln. Sie selbst sind für ein optimales Ergebnis mindestens ebenso wichtig wie Ihre Beratungsperson: Sie haben die Bedürfnisse, die Beratungsperson die Expertise. Wenn Sie sich gerne selbst unkompliziert einen ersten individuellen Überblick verschaffen wollen, nutzen Sie unser Online-Tool, den Anlagefinder.

Dennoch gilt: Sie verändern sich, die Umstände verändern sich, der Markt verändert sich. Deshalb empfehlen wir den regelmäßigen Austausch sowie die Kontrolle Ihrer Anlagen. So sind alle Seiten immer auf dem Laufenden, haben alles „im Blick“ und können gemeinsam Ihre Strategie immer wieder optimieren. Gehen Sie es an und vereinbaren Sie jetzt Ihren Beratungstermin!