200 Jahre Stadtsparkasse Augsburg: Geschichte

Meilensteine in der Geschichte der Stadtsparkasse Augsburg

1611

In einem Buch über Wirtschafts- und Verwaltungsfragen fordert der französische Finanzbeamte Hugues Delestre die Schaffung einer verzinslichen Sparmöglichkeit für Dienstboten und Lohnarbeiter. Diese könnten sich so aus eigener Kraft gegen die finanziellen Auswirkungen von Krankheit, Alter und Tod absichern. Die Idee von einer Art Sparkasse ist nun schriftlich formuliert, für eine Verwirklichung ist aber die Zeit noch nicht gekommen.

Titelseite des Werks von Hugues Delestre (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1777

Für das Hochstift Augsburg wird eine Witwen- und Waisenkasse eingerichtet. Sie dient als Versorgungsanstalt für die Witwen und Waisen von verstorbenen Hof- und Staatsbediensteten des Fürstbischofs. Als eine Art Hinterbliebenenversicherung richtet sich das Institut an einen genau festgelegten Personenkreis. Von ähnlichen Einrichtungen (z. B. in Salem am Bodensee) ist bekannt, dass sie auch Spareinlagen aus der Bevölkerung entgegennehmen. Das in den Waisenkassen verwirklichte Motiv der Zukunftsvorsorge wird auch bei der künftigen Gründung von Sparkassen eine wichtige Rolle spielen.

1802

Unter Napoleon Bonaparte kommen viele Teile Schwabens zu Bayern, darunter auch das Hochstift Augsburg, also das von Dillingen bis Füssen reichende weltliche Herrschaftsgebiet des Augsburger Fürstbischofs. Auch die Untertanen der Reichsabtei Sankt Ulrich und Afra werden nun bayerisch. Zahlreiche Reichsstädte und Adelsherrschaften werden von Bayern einverleibt („mediatisiert“). Kirchliche Herrschaftsgebiete und Klöster werden rigoros aufgelöst („säkularisiert“), deren Besitz vom bayerischen Staat beschlagnahmt. Damit endet auch die Fürsorge von Kirche und Adel für ihre Untertanen. Gerade die Klöster waren für die ländliche Bevölkerung nicht nur Arbeitgeber. Sie stellten auch Kredite zu sozial verträglichen Konditionen zur Verfügung. Der neue zentral organisierte bayerische Staat hat dieses regional gewachsene Netz aus Abhängigkeit und Sicherheit ersatzlos beseitigt.

(Quelle: Stefan Fendt)
Bild 2b
Zeuge einer untergegangenen Ordnung: Landesgrenzstein im Siebentischwald mit Wappen von Kurpfalz-Bayern und Reichsstift St. Ulrich und Afra (Quelle: Stefan Fendt)
1805

Die französische Armee besetzt Augsburg. Eine städtische Abordnung, darunter der Bankier Johann Lorenz Schaezler, kann bei Napoleon die Reduzierung der geforderten Geld- und Sachlieferungen erreichen. Das Ende der selbstbewussten, unabhängigen „Reichsstadt“ ist aber dennoch gekommen. Augsburg wird auf Befehl Napoleons bayerisch.

Johann Lorenz Schaezler (Quelle: Kunstsammlungen & Museen Augsburg)
Napoleon Bonaparte (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1815

Napoleon wird bei Waterloo endgültig besiegt. In Wien tagt der berühmte Kongress, auf dem die Landkarte Europas erneut radikal überarbeitet wird. Als wäre das alles noch nicht dramatisch genug, bricht in Indonesien auch noch der Vulkan Tambora aus. Seit mehr als 20.000 Jahren gab es auf der Erde keine derart gewaltige Eruption. Die ausgeworfene Asche bewirkt in der Atmosphäre eine weltweite klimatische Abkühlung.

(Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1816

Europa leidet unter dem „Jahr ohne Sommer“. Von April bis September gehen Regen-, Graupel- und Schneeschauer nieder. Überschwemmungen, Missernten und Tierkrankheiten führen zur größten Hungersnot des 19. Jahrhunderts. Die fehlenden Rücklagen in der Bevölkerung lassen das immer teurer werdende Brot zum unbezahlbaren Luxusgut werden. Um das Armutsrisiko zu mildern empfiehlt der bayerische König in einer Verordnung den Gemeinden die „Bildung von Sparkassen“. Gerade ärmeren Menschen soll dadurch eine zinsbringende Anlage ihrer kleinen Ersparnisse ermöglicht werden, zum Beispiel als Vorsorge für den Fall von Arbeitslosigkeit oder zur Überbrückung von künftigen Missernten.

Holztafel zur Erinnerung an die hohen Lebensmittelpreise von 1816-1817. Das Friedberger Rathaus ist damals Umschlagplatz für Getreide und Verkaufsstelle für Brot. (Quelle: Museum im Wittelsbacher Schloss Friedberg)
1821

In Nürnberg öffnet die erste Sparkasse Bayerns. In Augsburg ist zur gleichen Zeit der Bankier Johann Lorenz von Schaezler mit seinem Sparkassenplan in der Zielgeraden. Obwohl in Nürnberg von Anfang an die Stadt für die Sparkasse verantwortlich ist, entscheidet man sich in Augsburg für die Trägerschaft durch einen Verein. Mitglieder dieses Vereins sind der Bankier Johann Lorenz von Schaezler, die Bankfirmen Carli & Comp. und J. G. Süßkind, sowie das Bankhaus Wohnlich & Froelich.

Johann Lorenz von Schaezler, im Hintergrund sein Gartenhaus in der heutigen Schaezlerstraße und das Augsburger Rathaus, (Quelle: Kunstsammlungen & Museen Augsburg)
1822
Erstes Sparkassenbuch und erste Werbeschrift der Augsburger Sparkasse (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
Augsburger Rathaus um 1810, rechts die Kaufleutestube, erster Sitz der Sparkasse.(Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)

Als zweitälteste bayerische Sparkassengründung hat die Augsburgische Ersparniskasse ihren ersten Geschäftstag am 2. Februar 1822, dem Fest „Mariä Lichtmess“. Für Schaezler ist es enorm wichtig, genau zu diesem Datum mit seinem neuartigen Sparangebot bereitzustehen. Wechseln doch jedes Jahr an Lichtmess viele Dienstboten ihren Arbeitgeber. Und auch wer bei seinem bisherigen Herrn bleiben möchte, hat an Lichtmess Zahltag und meist auch ein paar Tage Urlaub. Ideal für einen Besuch bei Baron Schaezler, um ihm einen Teil des erhaltenen Lohns anzuvertrauen.

1823

Auf Initiative von Johann Lorenz von Schaezler erlässt der bayerische Staat eine Verordnung, die es den Sparkassen erlaubt, ihre Geldüberschüsse bei der Staatsschulden-Tilgungskasse anzulegen. Es folgt nun eine Reihe weiterer Sparkassengründungen, so zum Beispiel in Schaezlers Vaterstadt Ansbach. Schaezler schenkt der dortigen Sparkasse 100 Gulden als Startkapital.

1825

Schaezler wird vom Königlichen Landgericht (heute: Landratsamt) Göggingen gebeten, auch Einlagen aus den an Augsburg angrenzenden Ortschaften anzunehmen. Schaezler entgegnet, dass bei einer Ausweitung des Einlegerkreises die Verwaltung zu umfangreich werden könne. Schaezler, der sich sogar mit dem Gedanken trägt, für die in seinem Besitz befindlichen Hofmarken Sulzemoos (bei Odelzhausen) und Scherneck (bei Rehling) Sparkassen einzurichten, ermutigt das Landgericht Göggingen zur Eröffnung einer eigenen Sparkasse. 1826 genehmigt die Regierung des Oberdonaukreises (heute: Regierung von Schwaben) die Errichtung einer „Ersparniß-Kasse“ im Landgericht Göggingen. Schaezler unterstützt das Projekt mit Rat und Tat und auch mit einer Einlage. Ansonsten fließen die Einzahlungen jedoch so spärlich, dass die Gögginger Ersparniskasse zum Jahresende 1830 wieder aufgelöst wird.

Das königliche Landgerichtsgebäude in Göggingen 1827, (Quelle: Kunstsammlungen & Museen Augsburg)
1826

Sparkassengründer Schaezler stirbt im Alter von 63 Jahren. Die Augsburger Kaufleutestube, bisher Sitz der Sparkasse, wird im selben Jahr für den Neubau eines repräsentativen Börsengebäudes abgebrochen. Die Sparkasse zieht in das gegenüberliegende Rathaus. Die Ein- und Auszahlungen werden nun im „kleinen Ratszimmer“ im ersten Stock abgewickelt.

Gedenkmedaille zum Tod von Johann Lorenz von Schaezler
(Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1830

Seit dem Tod Schaezlers verliert der Trägerverein der Sparkasse an Elan. Da die Stadt die Sparkasse nicht selbst übernehmen möchte, versucht sie den Verein zur Fortsetzung seiner Arbeit zu bewegen. 1828 erklären sich mehrere Bankiers zur Weiterführung des Vereins bereit. Als ausgerechnet jetzt die Staatsschuldentilgungs-Kommission den Zinssatz für Sparkassengelder reduziert, entscheiden sich die neuen Träger, die Sparkasse nun doch lieber der öffentlichen Hand zu überlassen. So beschließt der Augsburger Stadtmagistrat 1830, die Verwaltung der Sparkasse in eigener Regie zu übernehmen.

1848

In Frankreich wird die Zweite Republik ausgerufen. In Bayern mehren sich daraufhin die Forderungen nach einem deutschen Nationalstaat mit freiheitlicher Verfassung. Auch der Skandal um die Tänzerin Lola Montez, die den bayerischen König Ludwig I für ihre Zwecke manipuliert, lässt den Volkszorn hochkochen. Eine Revolution liegt in der Luft. Der Staat benötigt nun alle greifbaren Gelder zur Ausrüstung der Armee, um mit ihrer Hilfe die inneren Unruhen zu bewältigen. Die Staatsschuldentilgungskasse wird ermächtigt, Rückzahlungen an die Sparkassen vorerst einzustellen. Um künftigen Liquiditätsengpässen vorzubeugen, beschließt die Sparkasse Augsburg eine Neuausrichtung ihrer Anlagestrategie. Das bereits 1846 begonnene Hypothekengeschäft wird ausgebaut, die Anlage in Staatspapieren dafür reduziert. Was als Krise begann, kommt nun der örtlichen Kreditversorgung zugute.

Schreiben der Staatsschuldentilgungskasse von 1839, (Quelle: Stadtarchiv Augsburg)
1859

Der Landrichter (heute: Landrat) von Göggingen versucht (wie bereits 1825) zu erreichen, dass die Einwohner seines Landgerichts ebenfalls Kunden der Augsburger Sparkasse werden dürfen. Der Augsburger Magistrat entgegnet, dass die vereinzelten Anleger aus dem Landgericht Göggingen, die bereits eine Einlage bei der Augsburger Sparkasse hätten, eine Ausnahme bleiben müssten. Die daraufhin gegründete „Distrikts-Sparkassa-Anstalt des Königlichen Landgerichtsbezirks Göggingen“ kann jedoch nur sehr wenige Kunden gewinnen, weshalb sie 1863 auf Wunsch des Distriktsrats in die Augsburger Sparkasse eingegliedert wird. Die erste Fusion in der Geschichte der Stadtsparkasse Augsburg ist vollzogen.

1865

In Friedberg wird eine eigene Sparkasse gegründet. Im Genehmigungsverfahren gab es zunächst Bedenken der Regierung von Oberbayern, ob „wegen der Nähe der in der Stadt Augsburg bestehenden Sparkassaanstalt“ die Errichtung einer solchen in Friedberg überhaupt notwendig sei.

Das Friedberger Rathaus vor 1868, im Hintergrund noch der alte Turm von St. Jakob, (Quelle: Stadtarchiv Friedberg)
1885

Kleinsparen leichtgemacht: Die Stadtsparkasse Augsburg führt das Sparmarken-System ein. Wer zehn Marken zu je 10 Pfennig gekauft hat, bekommt für seine Sammelkarte eine Gutschrift von einer Mark auf sein Sparkonto. Im ersten Jahr werden von den zunächst 35 Abgabestellen 3290 Sparkarten ausgegeben und 18.870 Sparmarken verkauft.

(Quelle: DSGV Bonn, Stiftung für die Wissenschaft)
1888

Die Augsburger Sparkasse zieht um in das neue städtische Verwaltungsgebäude am Elias-Holl-Platz. Das „ständige Dienstpersonal“ der Sparkasse besteht inzwischen aus fünf Personen: Kassier, Buchhalter, Offiziant, Kanzlist und Amtsschreiber. Bei Bedarf kommt Verstärkung aus anderen städtischen Abteilungen.

Der Sparkassenraum um 1910 (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
Rathaus-Ostseite um 1900, rechts im Anbau befindet sich von 1888 bis 1923 auch die Sparkasse. (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1900

Lechhausen, das größte Dorf Oberbayerns wird zur Stadt. Das Bezirksamt Friedberg genehmigt der neugebackenen Stadt die Eröffnung einer eigenen Sparkasse. Eine Schulung für das Lechhauser Sparkassenpersonal gibt es bei der Nachbarsparkasse in Friedberg.

Das Sparkassenbuch von Lechhausen ist dem Friedberger Vorbild nachempfunden. (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1907

In Augsburg wird der Sparkassenverband für den Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg gegründet. Mitglieder werden nach und nach alle schwäbischen Sparkassen. Nicht dabei sind die Sparkassen Friedberg und Lechhausen. Beide Städte gehören damals noch zu Oberbayern.

1913

Die Stadt Lechhausen wird aus dem oberbayerischen Bezirk Friedberg ausgegliedert und in die Stadt Augsburg eingemeindet. Die Stadtsparkasse Lechhausen wird zur Zweigstelle 1 der Stadtsparkasse Augsburg. Der Sitz der Zweigstelle bleibt im bisherigen Lechhauser Rathaus. Weil dort nun auch das Polizei-Bezirks-Kommissariat einzieht, werden die Polizeibeamten praktischerweise mit der Führung der Sparkassenzweigstelle beauftragt. Mehr Sicherheit geht nicht!

Rathaus von Lechhausen 1907. Nach dem Einzug der Polizei nennt der Volksmund das Gebäude auch scherzhaft „Scotland Yard von Lechhausen“. (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1913

Die Sparkasse beginnt mit der leihweisen Ausgabe von sogenannten „Heimsparkassen“. 1.437 Sparbüchsen sind es allein im ersten Jahr.

(Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1914

Als weiterer Spar-Anreiz werden in vier Augsburger Schulen Sparmarken-Verkaufsautomaten aufgestellt. Diese müssen aber bald wieder gesperrt werden, da die entsprechenden Schulgebäude mit Beginn des Ersten Weltkrieges in Reservelazarette umgewandelt werden. Auch die städtische Zentralturnhalle in der Halderstraße 3 wird vom Militär in ein Lazarett umgewandelt. Der spätere Sitz der Sparkasse hat also eine sehr bewegte Vorgeschichte.

Feldpostkarte von 1916 vom Reservelazarett in der Halderstraße 3 (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1921

Die Stadtsparkasse Augsburg eröffnet außerhalb der Stadtgrenze eine Zweigstelle in Göggingen. Da das Bezirksamt Augsburg, zu dem auch Göggingen gehört, noch keine eigene Sparkasse besitzt, ist die Stadtsparkasse Augsburg in Göggingen sehr willkommen, zunächst jedenfalls! Durch die Auflösung des westlich gelegenen Bezirksamts Zusmarshausen kommt 1929 ein Großteil der dortigen Gemeinden zum Bezirksamt Augsburg. Mit der bisherigen Bezirkssparkasse Zusmarshausen erhält das Bezirksamt Augsburg nun eine eigene Sparkasse, deren Geschäftsgebiet auf den gesamten Amtsbezirk ausgedehnt werden soll. Folgerichtig tritt die Stadtsparkasse Augsburg 1931 ihre Zweigstelle 4 in Göggingen samt Personal und Inventar an die jetzt zuständige Bezirkssparkasse ab.

1922

Die Sparkasse Augsburg wird 100 Jahre alt. Aus diesem Anlass findet die Hauptversammlung des bayerischen Sparkassenverbands im Augsburger Ludwigsbau statt. Nach einem Begrüßungsabend am 9. Juni gibt es am Samstag, den 10. Juni einen Festakt im Goldenen Saal des Rathauses. Der Tag schließt mit einem Besuch der Operette „Die Fledermaus“ im Kurhaustheater Göggingen. Vor dem Haupteingang des Ludwigsbaus versammelt sich das festlich gekleidete Sparkassenpersonal für ein Erinnerungsfoto. Die Sparkasse beschäftigt im Jubiläumsjahr 60 Beamte und Angestellte, damals noch deutlich mehr Männer als Frauen.

(Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1923

In der Halderstraße 3 wird die 1875 errichtete städtische Zentralturnhalle umgebaut zum Hauptstellengebäude der Stadtsparkasse Augsburg. Die galoppierende Geldentwertung verursacht Baukosten von knapp 11 Billiarden Mark. Zur Verbesserung der Geschäftsabwicklung werden 14 Rechenmaschinen und zwei Registrierkassen angeschafft.

Technisch auf der Höhe der Zeit präsentieren sich 1923 die neuen Sparkassenräume, hier der „östliche Betriebsraum“. (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1924

Immer mehr Kunden der Sparkasse interessieren sich für eine Geldanlage in Wertpapieren. Für eine wirtschaftlichere Abwicklung dieses Geschäftszweigs erwirkt die Stadtsparkasse Augsburg eine Zulassung als Händler an der Augsburger Börse. 1935 fusionieren die Börsen von Augsburg und München zur Bayerischen Börse mit Sitz in München. Die Stadtsparkasse Augsburg wird so zum Händler an der Bayerischen Börse in München.

Der Ludwigsplatz mit Rathaus, Augustusbrunnen und Börse um 1910. Das 1830 eröffnete Börsengebäude ist bis Ende 1934 Sitz der Augsburger Börse. (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1926

Augsburg lädt zum Allgemeinen Deutschen Sparkassen- und Kommunalbankentag. 2700 Gäste kommen aus allen Teilen Deutschlands sowie aus Österreich. Veranstaltungsort ist die Sängerhalle im Augsburger Stadtgarten. Themen der Beratungen sind unter anderem der Ausbau des Realkredits, die Förderung des Mittelstands, die Werbung für den Giroverkehr und die Zusammenarbeit mit Genossenschaftsbanken. Von der Stadtsparkasse Augsburg erhalten die Teilnehmer Erinnerungspostkarten mit Außen- und Innenansicht des neuen Hauptstellengebäudes. Auch eine Ausstellung mit Bürotechnik gehört zum Sparkassentag. Am Stand der Wanderer-Werke werden Continental-Büromaschinen vorgestellt.

(Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
Bild 22 neu - Sparkassentag 1926[4602]
(Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1933

Das noch in der Weimarer Republik vorbereitete bayerische Sparkassengesetz bringt eine Modernisierung und Neuorganisation des Sparkassenwesens. Als Anstalt des öffentlichen Rechts wird die Sparkasse organisatorisch von der Stadtverwaltung getrennt. Über den Verwaltungsrat nimmt die Stadt Augsburg jedoch weiterhin Einfluss auf die Geschäftspolitik der Sparkasse. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wird nun auch die Stadtsparkasse Augsburg wie alle öffentlichen Institutionen dem Regime untergeordnet.

1936

Die Hauptstelle der Bezirkssparkasse Augsburg-Land wird von Zusmarshausen zunächst nach Göggingen und dann nach Augsburg verlegt. Der zentrale Standort der Bezirkssparkasse am Martin-Luther-Platz gefällt der Stadtsparkasse gar nicht. Diese verlegt daher ihre Zweigstelle 6 von der Markthalle am Stadtmarkt in die Maximilianstraße 4 (heute Rathausplatz). Somit hat auch die Stadtsparkasse nun eine attraktive Anlaufstelle im Herzen der Stadt.

Zweigstelle 6 am Rathaus, Zustand 1950 (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1941

Die Augsburger Handels- und Gewerbebank (Viehmarktbank) AG am Obstmarkt 10 wird Zweigstelle 10 der Stadtsparkasse Augsburg. Auch die Zahlstelle der Viehmarktbank im Schlacht- und Viehhof (Proviantbachstraße 1) wird als Zahlstelle 11 von der Sparkasse weitergeführt. Nur drei Jahre später wird das Gebäude der ehemaligen Viehmarktbank bei einem Luftangriff komplett zerstört, die Zahlstelle im Schlachthof wird stark beschädigt.

Die Ruine der Viehmarktbank nach dem Luftangriff vom 25. Februar 1944 (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1942

Die Sparkonten-Stockregister der Stadtsparkasse Augsburg werden zur Stadtsparkasse Aichach gebracht. Stockregister sind Bücher, in denen alle Kontonummern sowie die Namen der Kontoinhaber verzeichnet sind. Die Evakuierung dieser Verzeichnisse diene der „Verhütung von Schwierigkeiten bei der Rekonstruktion von Sparkonten im Katastrophenfall“, so der Vermerk im Kriegstagebuch der Stadtsparkasse Augsburg.

1943

Mitten im Krieg eröffnet die Stadtsparkasse Friedberg ihren Neubau am Kirchplatz. Teile der Schalterhalle werden für die Stadtsparkasse Augsburg zu Verfügung gestellt. Angesichts der Gefahr durch Luftangriffe beschlossen die Augsburger, in Friedberg eine Zweitbuchhaltung einzurichten. Außerdem wird die Hollerith-Stelle (Lochkarten-Verarbeitung) der Stadtsparkasse Augsburg mit zwei Tabelliermaschinen und zwei Sortiermaschinen nach Wollishausen (bei Gessertshausen) ausgelagert.

Hollerith-Tabelliermaschine 1938 (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1945

Kriegsende in Augsburg. Am 28. April bringt die US-Armee das Stadtgebiet von Augsburg unter ihre Kontrolle. „Übergabe an die amerikanische Wehrmacht“, so lautet der letzte Eintrag im Kriegstagebuch der Stadtsparkasse. Die Bilanz des Krieges: 16 Betriebsangehörige sind allein bei der Stadtsparkasse Augsburg ums Leben gekommen, viele Zweigstellen sind beschädigt oder komplett zerstört. Die US-Streitkräfte beschlagnahmen in Augsburg das Hotel Kaiserhof, in Friedberg beansprucht die US-Militärregierung drei Räume im neuen Sparkassengebäude.

Kofferaufkleber des US-Militärpostens Kaiserhof (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1948

155 Kisten mit den Codenamen „Bird Dog“ und „Doorknob“ sind bei der Landeszentralbank Augsburg eingetroffen. Ab 21. Juni ist die Reichsmark ungültig, an ihre Stelle tritt die „Deutsche Mark“. Als „Kopfgeld“ werden zunächst 40 D-Mark am Sonntag, den 20. Juni durch das Ernährungsamt ausgezahlt. Das gesamte Sparkassenpersonal wird zur Mitarbeit bei dieser Aktion eingesetzt. Innerhalb einer Woche sind nun sämtliche Altgeldbestände einzuzahlen und die Kontoguthaben zur Umstellung anzumelden. Bei der Stadtsparkasse Augsburg ist der Andrang so groß, dass die Polizei zum Einsatz kommt. Zur Entlastung wird eine zusätzliche Großanmeldestelle im Ludwigsbau eingerichtet. Bei den Augsburger Kreditinstituten werden innerhalb von 6 Tagen 84.000 Anmeldebögen bearbeitet, davon mehr als 63.000 allein bei der Stadtsparkasse Augsburg.

Das neue Geld ist da! Warteschlange in der Halderstraße. (Quelle: Stadtarchiv Augsburg)
1952

Die Stadtsparkassen Augsburg und Friedberg liefern sich ein Wettrennen um die Gunst der Kunden im Bereich Hochzoll / Friedberg-West. Am 29. Oktober eröffnet die Sparkasse Friedberg ihre Zweigstelle Friedberg-West in gemieteten Räumen in der Meringer Straße 5, nur wenige Meter vor der Augsburger Stadtgrenze. Die Stadtsparkasse Augsburg braucht vier Monate länger, kann dafür aber mit einem eigenen, repräsentativen Neubau beeindrucken. Die Zweigstelle Hochzoll befindet sich in der Friedberger Straße 115.

Eine Wurfsendung informiert die Hochzoller über die am 20. Februar 1953 eröffnete Sparkassenzweigstelle.
(Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1952

Das von der Stadtsparkasse Augsburg angeregte und mitentwickelte „PS-Sparen und Gewinnen“ wird mit einer großangelegten Werbekampagne eingeführt. Pro gekauftem PS-Los werden acht D-Mark gespart, während eine D-Mark an einer Auslosung teilnimmt. Diese Kombination aus Sparen und Lotterie ist von Anfang an ein voller Erfolg.

PS-Werbung auf Straßenbahn (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1958

Die Drive-in-Sparkasse: Als erstes Kreditinstitut Bayerns eröffnet die Stadtsparkasse Augsburg in der Halderstraße einen Autoschalter. Ab 1967 präsentiert sich dieser sogar mit futuristischer Fernseh-Rohrpost-Bedienung. 1993 wird der Autoschalter entfernt. An seine Stelle tritt ein Banking-Center mit Geldautomaten und SB-Geräten.

Mit einer Postkarte wirbt die Stadtsparkasse 1960 für ihren Autoschalter. (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
Ab 1967 setzt der Autoschalter auf modernste Technik. (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1960
Modell von „Projekt L“ zur Wiederbebauung des Rathausplatzes. Blick nach Süden. (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
Projekt L, Blick vom Rathaus aus nach Westen, rechts der Augustusbrunnen. (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)

Die letzten Mauern des im Krieg stark beschädigten Börsengebäudes werden beseitigt, eine imposante Baugrube wird ausgehoben. Die Stadtsparkasse will den Platz auf Wunsch der Stadt neu bebauen und darin auch ihre Zweigstelle 6 unterbringen. Allerdings gefällt den Augsburgern der nun freie Blick auf ihr Rathaus so gut, dass ein Bürgerkomitee „Freier Rathausplatz“ das Bauprojekt verhindern kann. 1962 wird das Loch im Herzen der Stadt wieder zugefüllt. Erst 1972 bekommt das gesamte Areal zwischen Ludwigsplatz im Norden und Kanzleigässchen im Süden offiziell den Namen „Rathausplatz“.

1967

Der vor zwei Jahren begonnene Um- und Erweiterungsbau der Sparkasse ist fertig. Rechts vom bisherigen Hauptstellengebäude erhebt sich das neue 30 Meter hohe Bürogebäude mit Aluminiumfassade, dazu ein Parkhaus mit 600 Stellplätzen. Besonders stolz ist man auf die erheblich vergrößerte Kundenhalle. Mit 2.200 Quadratmetern ist sie die größte Sparkassen-Schalterhalle im gesamten Bundesgebiet, worauf bei Betriebsführungen von jetzt an stets hingewiesen wird.

(Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1971

Die Sparkasse sucht gezielt Mitarbeiter mit Migrationskompetenz. In der Schalterhalle entsteht ein internationaler Schalter, an dem Kunden auf Türkisch, Jugoslawisch, Italienisch, Griechisch und Spanisch beraten werden. Für die vielen ausländischen Arbeitskräfte wie auch für die kommenden Olympia-Gäste ein toller Service.

Sparkassenmitarbeiter Ali Öztürk (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1972

Augsburg ist Olympiastadt. Wichtigste Wettkampfstätte ist der spektakuläre Eiskanal. Die einprägsamen Piktogramme für die Olympischen Spiele stammen vom Grafiker Otl Aicher. Von ihm ist auch das rote Sparkassen-Logo, das bundesweit seit 1972 fast unverändert im Einsatz ist. Der neue Hotelturm empfängt internationale Gäste. Am Platz des altehrwürdigen Hotel Kaiserhof entsteht das Geschäftshaus „Kaiserhof 2000“. Eigentümerin ist die Augsburger Immobilien-Anlagegesellschaft, eine Tochter der Stadtsparkasse. Neben Gastronomie gibt es im neuen Kaiserhof eine Reihe von Geschäften. Soweit Büroflächen nicht an Dritte vermietet sind, werden sie nach und nach durch Stabsabteilungen der Sparkasse genutzt.

Plakat für den Kanu-Slalom am Eiskanal (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
Der Kaiserhof 2000 kurz vor seiner Fertigstellung (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1972

Zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie eröffnet die Stadtsparkasse Augsburg einen Betriebskindergarten in der Hermanstraße 33. Der zugehörige 1800 Quadratmeter große wunderschöne Garten und die Nähe zur Hauptstelle machen das Gebäude zum idealen Standort. Ab 2021 ist die Stadt Augsburg Trägerin des Sparkassenkindergartens.

(Quelle: Stefan Fendt)
1972

Gebietsreform in Bayern. Die Kreisfreie Stadt Augsburg wird um die Städte Göggingen und Haunstetten sowie um die Gemeinden Bergheim und Inningen vergrößert. Der neue Landkreis Augsburg-West mit Sitz in Augsburg umfasst die bisherigen Landkreise Augsburg und Schwabmünchen, sowie Teile der ehemaligen Landkreise Mindelheim, Wertingen, Donauwörth und Neuburg an der Donau. Aus Teilen der bisherigen Landkreise Aichach, Friedberg, Fürstenfeldbruck, Neuburg an der Donau und Schrobenhausen wird ein neuer Landkreis mit der vorläufigen Bezeichnung „Augsburg-Ost“ gebildet. Verwaltungssitz des späteren Landkreises Aichach-Friedberg wird Aichach. Pläne zur Fusion der drei Sparkassen Aichach, Friedberg und Pöttmes werden jahrelang erfolglos diskutiert. Auch Gespräche zur Vereinigung der beiden Augsburger Sparkassen bleiben ohne Ergebnis. Da die Kreissparkasse ihre jetzt im Augsburger Stadtgebiet liegenden Zweigstellen weiterführen möchte, eröffnet die Stadtsparkasse in der Folgezeit eigene Zweigstellen in Göggingen, Haunstetten, Bergheim und Inningen.

„Mobile-Banking“ anno 1975. Bis zur Eröffnung der Zweigstellen Bergheim 1979 und Inningen 1980 bedient die Stadtsparkasse Augsburg beide Orte mit einer fahrbaren Zweigstelle. (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1973

Das Sparkassen-Altenheim wird eröffnet. Bauherrin ist die „Sparkassen-Altenhilfe“, eine von der Stadtsparkasse Augsburg errichtete gemeinnützige Stiftung.

1978

Mit der Eingemeindung der Siedlung Sankt Anton nach Augsburg schließt die Sparkasse Friedberg ihre dortige Zweigstelle. Die Kunden werden künftig von der Zweigstelle Stätzling betreut.   

1979

Der erste in Deutschland installierte NCR-Geldausgabe-Automat befindet sich an der Pforte des NCR-Areals in Kriegshaber. Betreut wird er von der Stadtsparkasse Augsburg. Ab 1981 werden bei der Stadtsparkasse Augsburg im gesamten Stadtgebiet Geldautomaten und Kontoauszugsdrucker eingerichtet. Die eigens hierfür ausgegebenen SB-Karten funktionieren aber nur bei der Stadtsparkasse Augsburg. Jahre später wird diese Insel-Lösung auf die inzwischen bundesweit üblichen EC-Automatenkarten umgestellt.

(Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
(Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1982

Die Stadtsparkasse Friedberg bezieht ihre neue Hauptstelle in der Herrgottsruhstraße 6. Die Pläne für das Gebäude stammen vom Augsburger Architekten Max Speidel, welcher mit dem Bau der Augsburger Kongresshalle überregionale Bekanntheit erlangt hatte. 1995 wird der sparkasseneigene Platz zwischen Herrgottsruhstraße und Wiffertshauser Straße in „Sparkassenplatz“ umbenannt.

Der Friedberger Sparkassenplatz im Jahr 2010 (Quelle: Stefan Fendt)
1989

Im ehemaligen AZ-Gebäude (heute Augusta Arcaden) wird das Sparkassen-Planetarium eröffnet. Es ist ein „Geschenk“ der Stadtsparkasse an die Augsburger zur 2000 Jahrfeier der Stadt. 2008 wird der Zeiss-Sternenprojektor ersetzt durch eine Ganzkuppel-Videoanlage, die 2016 wiederum gegen die aktuell modernsten Projektionsanlagen ausgetauscht wird. Die abenteuerliche Reise zu fernen Galaxien lässt sich verbinden mit einem Besuch des Naturmuseums im gleichen Gebäude.
Jedes Jahr besuchen um die 40.000 Interessierte dieses Sternentheater. Insbesondere für Schulklassen ist das Planetarium ein beliebter Lernort, wenn es darum geht mehr über die Einzigartigkeit unserer Erde, über das Sonnensystem und den Kosmos zu erfahren.

„Milchstraße, Ecke Grottenau“. Mit dieser Adresse wirbt das Planetarium auf einer Augsburger Straßenbahn. (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
Telefonkarte mit Planetariumswerbung (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1990

Anlässlich der Einführung der D-Mark in der DDR unterstützen die Sparkassen im Raum Augsburg die Kreissparkasse Chemnitz. Neben Bürotechnik und zwei Kleinbussen ist es vor allem das entsandte Personal, das den engagierten sächsischen Kollegen bei der erfolgreichen Bewältigung dieser Herkulesaufgabe behilflich ist.

Augsburg, Halderstraße. Zwei Kleinbusse vor der Abfahrt nach Chemnitz (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1995

Ein modernes Banking-Center mit Geldautomaten und SB-Geräten bildet jetzt den Eingangsbereich der Hauptstelle. Von dort führt ein markanter Treppenturm mit Aufzug hoch in den neuen Veranstaltungssaal. Dieser befindet sich direkt über dem ältesten Teil des Sparkassengebäudes. Vier Betonsäulen vor der Fassade und zwei weitere auf der Südseite verstärken daher die Statik. Zum Andenken an das traditionsreiche Hotel Kaiserhof, das früher in der Halderstraße stand, gibt die Stadtsparkasse Augsburg ihrem neuen Veranstaltungsraum den Namen „Kaiserhofsaal“. Damit aber nicht genug: Nur vier Jahre später wird auch eine komplett neu gebaute, lichtdurchflutete Kundenhalle eröffnet.

Südansicht des Kaiserhofsaals vom Dach der Kundenhalle aus (Quelle: Stefan Fendt)
Telefonkarte mit Werbung für das neue Bankingcenter (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1996

Am Flughafen Augsburg gibt es nun einen Geldautomaten für D-Mark und ausländische Währungen. Betreut wird er von der Sparkasse Friedberg, da sich das Abfertigungsgebäude auf dem Gebiet des Landkreises Aichach-Friedberg (Gemarkung Mühlhausen) befindet. Der Flughafen-Geldautomat besteht bis 2005.

(Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
1997

Die Stadtsparkasse Augsburg feiert ihr 175-jähriges Gründungsjubiläum. Aus diesem Anlass wird von der Jubilarin die Kinder- und Jugendstiftung „Aufwind“ ins Leben gerufen. Seitdem hat die Stiftung mit 3,5 Millionen Euro rund 200 Projekte unterstützt, die Kindern und Jugendlichen aus der Region zu Gute kommen.

1999

Die Stadtsparkassen Augsburg und Friedberg fusionieren. Träger der „neuen“ Stadtsparkasse Augsburg ist der „Zweckverband Stadtsparkasse Augsburg-Friedberg“, dem die Städte Augsburg und Friedberg angehören.

Informationsheft zur Fusion (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
2001

Ende des Jahres beginnt bei der Sparkasse die Verteilung des neuen Euro-Bargeldes. Für Geschäftsleute und für Privatkunden gibt es spezielle „Starter-Kits“, so dass jeder Kunde zum Jahreswechsel schon ein paar Euros im Geldbeutel haben kann. Auf den 10-, 20- und 50-Cent-Münzen befindet sich das Brandenburger Tor, Symbol der deutschen und europäischen Vereinigung. Den Entwurf hierfür lieferte Reinhart Heinsdorff aus Friedberg-Ottmaring.

(Quelle: Andreas Schmidt, Friedberg)
Reinhart Heinsdorff mit dem Gipsmodell „Brandenburger Tor“ (Quelle: Stefan Fendt)
2008

Leopold Mozart, der Vater des noch berühmteren Wolfgang war Bürger der Reichsstadt Augsburg. Spuren der Familie Mozart gibt es reichlich in Augsburg und Umgebung. Mit der Stiftung „Deutsche Mozartstadt Augsburg“ möchte die Stadtsparkasse dazu beitragen, Augsburg als Mozartstadt noch bekannter zu machen.

(Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
2013

„Pilotprojekt für die Zukunftssparkasse“: Mit der Modernisierung ihrer Hochzoller Geschäftsstelle in der Friedberger Straße geht die Stadtsparkasse Augsburg neue Wege in der Gestaltung ihrer Geschäftsräume. Das preisgekrönte Innenarchitektur-Konzept des Büros Kolb sieht die Verwendung von Naturmaterialien – Eichenholzmöbel und Bodenbeläge aus bayerischen Steinbrüchen – und hochenergieeffiziente Raum- und modernste Lichttechnik vor. Ökologische Bauweise prägt die Zukunftssparkasse. Die neuen Baustandards der Stadtsparkasse Augsburg sollen künftig bei allen Umbauten zum Einsatz kommen.

Neues Raumkonzept (Quelle: SSKA Unternehmenskommunikation)
(Quelle: SSKA Unternehmenskommunikation)
2014

Auch die ehemalige Hauptstelle am Friedberger Sparkassenplatz wird nach den neuen Baustandards umgebaut und als „Finanz- und Gesundheitszentrum“ wiedereröffnet.

SB-Bereich der Geschäftsstelle Sparkassenplatz (Quelle: SSKA Historisches Sparkassenarchiv)
2017

Die Stadtsparkasse eröffnet auf vier Etagen ihr neues BeratungsCenter „Max 23“ für Private Banking- und Privatkunden. Das moderne Gebäude in der Maximilianstraße 23 schließt auf harmonische Weise im Bereich des Moritzplatzes eine Baulücke aus dem Zweiten Weltkrieg. Da der Bauplatz auf einer historischen Stätte liegt, sorgten archäologische Funde für eine 2-jährige Verzögerung bei den Bauarbeiten. Gefunden wurde unter anderem eine mittelalterliche Spardose, sicher ein gutes Omen für den neuen Standort der Sparkasse.

2019

Im 6. OG des Bürogebäudes in der Halderstraße 5 gibt es nun eine „Impulswerkstatt“. Das kostenlose Angebot richtet sich an Schulklassen, Vereine und sonstige interessierte Organisationen. In mehreren Stationen wird exemplarisch gezeigt, wie die Digitalisierung den Alltag vereinfachen kann, so z. B. in der Straßenbahn oder bei der Mittagspause. Neben dem Bezahlen mit dem Smartphone, der Ausführung einer Fotoüberweisung und der Abfrage von Kontoumsätzen mittels Sprachsteuerung können Besuchergruppen auch computergenerierte Wirklichkeiten per VR-Brille erleben.

(Quelle: SSKA Unternehmenskommunikation)
2020

Die Stadtsparkasse ist mit einer Bilanzsumme von fast 7 Milliarden Euro das leistungsstärkste Kreditinstitut der Region und betreut ein Kundengeschäftsvolumen (Einlagen, Ausleihungen und Kunden-Wertpapieranlagen) von 11,5 Milliarden. Neben der persönlichen Beratung vor Ort in 31 Beratungscentern bietet die Stadtsparkasse einen umfangreichen digitalen und telefonischen Service: 70 % der Privatgirokonten und nahezu 100 % der Geschäftsgirokonten werden digital geführt. Die Sparkassen-App ist auf 60.000 Kunden-Smartphones und Tablets installiert und das mobile Bezahlen u. a. auch mit Apple Pay ist Standard. Auch die neu gegründete Direktberatung für gewerbliche und private Kunden per Telefon und digitalen Endgeräten erfreut sich großer Beliebtheit. 956 Mitarbeitende – darunter 56 Auszubildende – sorgen für optimale Finanzdienstleistungen im Dienste ihrer rund 220 000 Kundinnen und Kunden.

(Quelle: DSV)
(© S-Com)
2022

Die Stadtsparkasse wird 200 Jahre alt!

(Text: Stefan Fendt, Ursula Brandhorst-Burk)