Die „Play Me, I’m Yours“-Klaviere erklingen wieder

Hinsetzen und gemeinsam Musik auf Augsburgs Straßen und Plätzen erleben – das ist die Aktion „Play Me, I’m Yours“. Diese lädt vom 2. bis 25. September alle Augsburger und Besucher aus der Region zum gemeinsamen Musizieren und Zuhören ein. In diesem Jahr warten zehn Klaviere zwischen Oberhausen und dem Hochablass auf Jung und Alt. Doch das allein macht „Play Me, I’m Yours“ nicht einzigartig, sondern vielmehr die einmalige Gestaltung der Klaviere durch verschiedene Künstler bzw. Künstlergruppen aus Augsburg und der Region.

Zehn Klaviere sind es, die vom 2. bis 25. September in der Innenstadt und in den Stadtteilen stehen und zum Spielen, Zuhören oder einfach nur zum Bestaunen einladen. Denn die Klaviere sind individuell gestaltete Kunstwerke, die in hunderten von Stunden von ihren Gestaltern in farbenfrohe Einzelstücke verwandelt wurden. Drei Wochen lang ermöglichen sie ein einzigartiges Miteinander im öffentlichen Raum und verwandeln die Plätze und Straßen in Orte für wunderbare, unerwartete und inspirierende Begegnungen. Die Stadtsparkasse Augsburg unterstützt das Projekt Play Me, I’m Yours jedes Jahr mit Fördergeldern – für die Kultur in der Region.

Die Standorte und ihre Klaviere

Rathausplatz: Ein Klavier zum Nachdenken (Franziska Utz, Bauzeichnerin)
Bei der Gestaltung ihres Klaviers, hat sich Franziska Utz vom Zusammenspiel aus Tag und Nacht inspirieren lassen. Der Kontrast aus Hell und Dunkel steht dabei außerdem als Metapher für alle Schönheiten und Schwierigkeiten im Leben – und die damit verbundene Aufforderung nicht in den Tiefen des Alltags zu versinken, sondern sich an den schönen Dingen im Leben zu orientieren.

Bäckergasse: In Musik verwickelt (Kunstadditum des St. Anna Gymnasiums)
Als gemeinsames Kunstprojekt haben die Schülerinnen der 11. Klasse des St. Anna Gymnasiums im Rahmen ihres Kunstadditums ein Klavier für Play Me, I’m Yours entworfen und dabei die Grenzen des Gestaltungsraums neu definiert. Die Idee: Musik künstlerisch so darzustellen, dass der Betrachter das Gefühl hat, die Melodien fließen geradewegs aus den Tasten heraus und verteilen sich über den ganzen Platz.

Königsplatz: Leben, Lieben, Leichtigkeit (Anna-Marie Zimmermann und Felix Bock; Hochschule Augsburg)
Das Klavier der Mediendesign- und Architekturstudenten soll so vielen Menschen wie möglich ein Lächeln in die Seele zaubern: Gestalterische Einflüsse der 60er Jahre und helle warme Farben sowie Sand als haptisches Element erhalten das Gefühl von Sommer auch so kurz vor dem Herbst noch aufrecht.

 

Stadtmarkt: Stadtgewächsmelodie (Azubis der Stadtsparkasse Augsburg)
Das Azubi-Team der Stadtsparkasse Augsburg setzt mit seinem Design ein Zeichen für Nachhaltigkeit: Fast alle verwendeten Materialien sind recycelte, die neu verarbeitet wurden. Zum Beispiel stammen die Palmenblätter auf der Rückseite des Klaviers von der Stadtgewächs-Aktion 2021 und wurden jetzt für einen neuen Zweck wieder verwendet. Die Auszubildenden zeigen damit, dass schöne Dinge nicht immer teuer sein müssen.

Ulrichsplatz: Super Sanitär Helden (Azubi-Team von Richter + Frenzel)
Die Auszubildenden von Richter + Frenzel haben – in Anlehnung an ihren eigenen Beruf – ihr Klavier mit zwei Vorbildern aus ihrer Branche geziert: Mario und Luigi aus „Super Mario“. Mit großer Liebe zum Detail hat das Azubi-Team eine Welt erschaffen, durch die sich Mario und Luigi wie im Spiel kämpfen müssen, um das nächste Level zu erreichen.

 

Dom: Fleckchen Harmonie (Elisabeth Zöpf und Johanna Dauenhauer, Schülerinnen am Maria-Ward-Gymnasium)
Mit ihrem Klavier „Fleckchen Harmonie“ betonen Elisabeth Zöpf und Johanna Dauenhauer die Schönheit des Waldes und lenken die Aufmerksamkeit auf den Tier- und Artenschutz: Mit musizierenden Insekten, tanzenden Käfern und zeichnenden Fröschen bringen die beiden Schülerinnen zum Ausdruck, wie wichtig der Schutz des heimischen Waldes ist.

Herz-Jesu-Kirche: I said no to drugs (Kontakt im Zentrum-Team der Drogenhilfe Schwaben zusammen mit substanzabhängigen Klienten)
Mit ihrem Klavier, das den Titel „I said no to drugs, but they didn’t listen“ trägt, möchten die Klienten in erster Linie ein Statement setzen. Gerade zur aktuellen Zeit häuft sich die Zahl der Drogentoten, weswegen die Arbeit an dem Klavier für einige nicht nur eine Herzensangelegenheit ist, sondern auch Trauerarbeit. Mit ihrem Design möchten sie den Konsum und dessen Schattenseiten beleuchten und Forderungen an die Gesellschaft zum Ausdruck bringen.

Friedensplatz (Oberhausen): Die Welt ist bunt, wir sind es auch (Runder Tisch Soziales zusammen mit zwei Klassen der Werner-Egk-Grundschule)
Ein Gemeinschaftsprojekt der besonderen Art: Beide Partner vereint die Grundüberzeugung, jeden Menschen so zu akzeptieren, wie er ist, voneinander zu lernen und nicht wegzusehen, wenn Hilfe benötigt wird. Das Ziel war es, nicht nur ihren Schülern das Gefühl von Gemeinschaft und Zusammenhalt bei der Gestaltung des Klaviers zu vermitteln, sondern auch, dass sich jedes Kind beim Erkunden des fertigen Klaviers repräsentiert und wertgeschätzt fühlt.

Unicampus, Universitätsteich: Auf und ab, hin und her (Turid Schuszter, Künstlerin)
Musik, die wie Wasser fließt und Wellen der Begeisterung auslöst – der Titel und das Design des Klaviers der Künstlerin Turis Schuszter gleichen einer Welle, die sich in einem stetigen Rhythmus über die Wasseroberfläche bewegt, so wie sich auch Finger beim Klavierspielen in einem gleichmäßigen Fluss über die Tasten bewegen.

Schwarze Kiste am Hochablass: Klaviaturgezwitscher (Helen und Dagmar Hummel)
Das Mutter-Tochter-Duo Helen und Dagmar Hummel möchte das Gefühl der Leichtigkeit und der Ungezwungenheit von Musik an andere Menschen weitergeben: Ineinander verschlungene Klaviertastaturen, verspielte Notenranken und dazwischen ein paar zwitschernde Vögel ziehen sich über das gesamte Klavier und strahlen nicht nur die Liebe zum Instrument aus, sondern laden auch dazu ein, sich selbst einmal an die Tasten zu wagen.

Geöffnet sind die Klaviere bis maximal 21 Uhr, die Öffnungszeiten sind standort- und wetterabhängig.
Weitere Informationen zu „Play Me, I’m Yours“ und den genauen Standorten auf augsburg-city.de/pmiy