#stadtgewaechs: Regenwald – die Lunge der Erde
Sie sind Megazentren der Artenvielfalt, unerlässlich für unser Klima und doch massiv bedroht: die tropischen Regenwälder dieser Erde. Was wir zu ihrer Rettung tun können.
Let it rain
Wie ein grünes Band ziehen sich Regenwälder entlang des Äquators rund um den Globus. Die größten Regenwälder existieren in Südostasien, Afrika und Südamerika. Ihren Namen haben sie von dem immer gleichen, feuchten Klima, wo Wärme und Verdunstung zu allabendlichen Regenfällen führen.
„Kronjuwelen“ der Artenvielfalt
Einst machten die feuchten Tropenwälder 13 Prozent der Landflächen der Erde aus, doch durch Rodung ging bereits die Hälfte dieser Fläche verloren. Obwohl sie nur noch circa 7 % der Erdoberfläche bedecken, beherbergen sie 20 Prozent aller bekannter Tier- und Pflanzenarten. In den verschiedenen Stockwerken des immergrünen Regenwalds tummeln sich unzählige Insekten, Vögel, Reptilien und Säugetiere, die hier Unterschlupf und üppige Nahrung finden.
CO² Speicher der Erde
Was der Siebentischwald für Augsburg ist, leisten die tropischen Regenwälder weltweit: sie sind die Lunge der Erde. Mit ihrem Klimaeffekt kühlen sie die Erde. Allein die Menge an Kohlendioxid, die in den Bäumen und dem Boden des Amazonasregenwalds gebunden ist, entspricht 10 Jahren globaler menschlicher Treibhausgasemission.
Bedrohung Mensch
Vor allem in Südostasien und Brasilien verschwinden die Regenwälder in rasantem Tempo. Schuld sind massive Rodungen der Holz- und Agrarindustrie, die auf den freigewordenen Flächen Rinderzucht betreibt und in großem Stil Soja anbaut, welches wiederum als Tierfutter nach Europa transportiert wird, um unseren Hunger nach Fleisch zu stillen. Allein im Brasilianischen Amazonasregenwald gehen im Schnitt pro Minute ca. 2,5 Fußballfelder Regenwald verloren.
Was können wir tun?
- Auf Produkte ohne Palmöl achten
Palmölplantagen sind ein Hauptgrund für die Abholzung und illegale Brandrodung der südostasiatischen Regenwälder. Das vielseitig einsetzbare Produkt findet sich in vielen verarbeiteten Lebensmitteln wie Süßigkeiten, Schokocremes, Tütensuppen, Cremes, Waschmitteln, Lippenstift, Keksen und vielem mehr.
- Keinen Biosprit tanken
Biodiesel und Biobenzin – klingt nach Umweltschutz und Bio, oder? Dieser Eindruck täuscht: hier wird Kraftstoff teilweise aus Palmöl, Soja, Zuckerrüben und Zuckerrohr hergestellt, für die in großem Stil Regenwald gerodet wird. Darüber hinaus lässt der Anbau von Ackerfrüchten für Energie die Lebensmittelpreise steigen, was zu Hunger und Landraub führt.
- Möbel aus heimischen Hölzern kaufen
Der Handel mit illegal gefällten, über Jahrhunderte gewachsenen Bäumen aus den Tropen ist sehr lukrativ und vernichtet oft rücksichtslos alle weniger lukrativen Arten ringsumher. Aber auch legale Plantagen haben mit der ursprünglichen Vielfalt der Regenwälder nichts mehr zu tun. Deshalb sind widerstandsfähige einheimische Hölzer wie Eiche und Robinie die bessere Alternative.
- Aufforstungsprogramme und NGOs unterstützen
Zahllose Organisationen wie der WWF oder Rettet den Regenwald e.V. setzen sich vor Ort für den Schutz oder die Wiederaufforstung der Regenwälder ein. Manche haben ihren Schwerpunkt auch auf der Unterstützung indigener Communities vor Ort, die ein großes Interesse am Erhalt der Regenwälder haben.
- In nachhaltige Geldanlagen investieren
Wer in Aktien und Fonds investieren und dabei die globale Umwelt im Blick behalten möchte, sollte Investitionen gut prüfen. Auch wenn nachhaltige Fonds nach ESG-Kriterien keine hundertprozentige Sicherheit darstellen, schließen sie die verrufensten Branchen aus und setzen ein Signal am Markt.
Dieser Artikel ist Teil unserer Kampagne für mehr Nachhaltigkeit in der Region. Alle Infos zu unseren Maßnahmen, zu Kampagne, Events und Gewinnspielen finden sich unter #stadtgewaechs.